Mo
31
Dez
2018
Idee
Alles was man während des Lebens bewusst oder intuitiv aus persönlicher Neugier oder Empfindsamkeit erlebt – erleben im Sinne von lebend durchmachen, erfahren, bei lebendigem Leibe spüren
- also echt und sogar auch schmerzhaft geniessen oder erdulden, wie z. B. in „Tausend und eine Nacht“ von Pierpaolo Pasolini – muss ja unter sich verbunden sein, auch wenn es nicht
geradlinig zum Ziele führt sondern durch extremes „Pilgerschritt-Verfahren“ Verwirrung oder Verirrung schaffen kann. Und erst von einem höheren Standpunkt wird das Mäander ersichtlich und
erscheint so simpel zaubervoll.
Konsequenz
Erlebnisse aus dem Diesseits und Jenseits, also aus der bewussten Welt und ebenso der un- oder unterbewussten, erscheinen bildlich wie eine einzige Qualle, die sich durch die verschiedenen
Aggregatszustände unserer zeiträumlichen Wahrnehmung schlängelt. Unser Problem ist wahrscheinlich, dass wir auf einen nur bewusst wahrgenommen Raum fixiert sind und so die ganze Qualle nie sehen
können, also nie wissen werden, dass es sich um eine Qualle handelt. Das wäre in sich das Geheimnis des Grals.
Mo
31
Dez
2018
Vor gut zehn Jahren habe ich angefangen eine Art „Güterzusammenlegung“ in meinem Werk-Arsenal durchzuführen. Während den Jahrzehnten meiner künstlerischen Arbeit hat sich eine grosse Sammlung an
Werken geäufnet, dass es für mich mehr Sinn mehr macht, neue Arbeiten zu kreieren, ohne die Anzahl zu vergrössern.
Die altersbedingte Feststellung, dass die meisten Dinge, Ereignisse und Erscheinungen nicht nur in manchmal veränderter Form sich wiederholen, sondern auch oft mehrschichtig miteinander verbunden
sind brachte mich auf die Idee, „einsame“ Werke zusammen zu führen und sie somit als zusammenhängendes Ganzes „bewirtschaftbar“ zu machen.
Dabei können auch verschiedene Medien, wie z. B. Erzählungen, ins Spiel kommen.
In meinem 2. Buch „Storie e balle/zemli woori gschechte“ verknüpfe ich wie in der bildenden Kunst verschiedene Geschichten aus verschiedenen Zeiten und Orten zu einem neuen Ganzen aus Fakten und
Fakes.
So
30
Dez
2018
Mittels Fotografien, die für mich immer Zeitdokumente sind, nicht nur als Standbilder der eigenen Umwelt, sondern auch der momentanen eigenen Weltsicht, oder des gerade zufälligen Blickwinkels, durch Kombinieren kuriose fragwürdige Geschichten evozieren. Man kann darüber, je nachdem wie jemand Bilder liest, mit Bildsprache umgeht, Geschichten schreiben.
Mi
26
Dez
2018
Das iCloud, die unsichtbare Wolke als gigantischer Speicher unser globalen Daten ist ein Nicht-Ort. Über so ein lebendiges Archiv könnten wir mit Mitmenschen, in Zukunft immer mit mehr Mitmenschen, die infolge Todes offline sind, wieder online gehen. Was ist, wenn diese Wolke sich überhitzt, oder durch kosmischen Blitzschlag zerschmilzt. Könnten unsere Nachfahren über die verbliebenen Relikte mit uns wieder online gehen? Es wäre vielleicht die erste Möglichkeit mit Toten in Kontakt zu treten und mehr über das Jenseits (in welchem selbst wir uns dann befinden werden) zu erfahren.