Auf die Frage, warum sie oft etwas sehe das in Wirklichkeit scheinbar nicht existiert, sagte ich ihr: "Alles was wir sehen, alle Darstellungen der Welt, unserer Umgebung und von uns Selbst, sind
von unserem Gehirn gemachte Bilder. Die Wirklichkeit ist immer und einzig unsere individuelle". Und die Mamma sagte wie als Abschluss: «Also dann werde ich mir nicht mehr den Kopf darüber
zerbrechen,
ob das was ich sehe wahr ist oder nicht».
Könnten wir Lateiner im Umgang mit der Bildsprache in Schwierigkeiten geraten weil wir Sprache lingua nennen, also Zunge? Wir müssten ja la lingua dell’immagine gebrauchen, die Bildzunge. So etwa wie der zungenförmige Spachtel die pastose Ölfarbe schichtend glättet, das sanfte Rot feurigreibt oder das ferne Blau aus der Tiefe holt.
Sie, die Zunge, enthüllt das Verhüllte, svela il mistero, ich spüre den Wind dal velo che sventola, dass es nur so flattert. Il vento, der Wind, bläst durch diese Schichten la sabbia fine fine,
alles verpulverte Geschichten. Und ich con la lingua cerco d’impastare dieses Pulver wie bei einer Pasta al Sugo, um sie zu vermengen zu neuen Geschichten: Storie e Balle
*ohne Porto